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Karin Karlics

Informationsmanagement-Tätigkeiten in nationalen Volkswirtschaften: eine Analyse des Informationssektors in Österreich

Block: Informationswissenschaft
Ort: Hörsaal Raiffeisen, 1. Obergeschoß
Zeit: Donnerstag, 23.9.2010, 09:30-10:00

Abstract

Es wird ein Projekt vorgestellt, dessen Ziel darin bestand, den Bedarf an Informationsmanagement-Tätigkeiten (IM-Tätigkeiten) – das sind alle jene Tätigkeiten, die Auswahl, Beschaffung, Beschreibung, Speicherung sowie Bereitstellung von Informationsprodukten und -dienstleistungen zum Gegenstand haben – in der österreichischen Volkswirtschaft abzuschätzen. Zu diesem Zweck wurden im Wesentlichen drei Bereiche untersucht: die Universitätsbibliotheken, der Informationssektor als vierter Sektor der österreichischen Volkswirtschaft und die Gruppe der sogenannten Informationsberufe. IM-Tätigkeiten fallen traditionellerweise in Bibliotheken an. Die Basisannahme des verwendeten Modells besteht nun darin, dass es möglich ist, vom Bedarf an Bibliothekaren an einer Universität auf den Bedarf an Informationsspezialisten in wissensintensiven Branchen zu schließen, da Letztere ebenso wie Universitäten einen hohen Informationsbedarf haben.

Ein kurzer Blick auf die Resultate zeigt folgendes Bild. Für das Jahr 2005 wurde für den Informationssektor ein Wertschöpfungsanteil von 34% ermittelt, wobei der Anteil der wissensintensiven Branchen bei 23% liegt. Bei den Erwerbstätigen hat der Anteil der Informationsberufe zwischen den Jahren 2000 und 2005 die 50%-Marke überschritten und lag im Jahr 2005 bei ca. 54%. Der Anteil der Wissensarbeiter betrug 12%, Tendenz steigend.

Eine grobe Abschätzung der Informationsspezialisten im Gesamtmodell ergab für den Subsektor der wissensintensiven Branchen eine Zahl von ca. 3500 Informationsspezialisten, ein Wert, der in etwa auch jenem aus der Erwerbstätigenstatistik entspricht.

Kurzbiographie von Karin Karlics

Karin Karlics lebt in Südtirol und arbeitet als Bibliothekarin an der Bibliothek der Freien Universität Bozen. In den letzten drei Jahren hat sie sich als Projektmitarbeiterin am Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik der Universität Graz mit dem oben genannten Projekt beschäftigt.

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