ODOK - Österreichisches Online-Informationstreffen und Österreichischer Dokumentartag
ODOK in English EN

Dimitri Prandner

Informationskompetenz: Reflexion massenmedial transportierter Informationen durch Studierende (Fallbeispiel: Johannes-Kepler-Universität Linz)

Block: Informationskompetenz - Bestandsaufnahmen und fachspezifische Bedürfnisse
Ort: Hörsaal Kupelwieser, 1. Obergeschoß
Zeit: Mittwoch, 22.9.2010, 16:00-16:30

Abstract

Wissen und Geschichte von Gesellschaften werden durch Medien geschaffen. Erst durch diese gesellschaftlichen Sender – welche Form sie auch immer annehmen wollen – kann eine Kontinuität für die Öffentlichkeit entstehen, die über ihre persönliche Erfahrungswelt hinausgeht. Österreich sieht sich hierbei einem interessanten Dilemma ausgesetzt. Die Geschichte des Landes hat dazu geführt, dass sich keine kritische Öffentlichkeit bilden konnte, die sich mit dem Wissen um ihre Geschichtlichkeit beschäftigen kann. Diese Tatsache wird in der Geschichtsforschung oftmals mit den politischen Verknüpfungen der heute existierenden Leitmedien ORF und Kronen Zeitung in Verbindung gebracht. Dieses gesellschaftliche Defizit lässt sich jedoch weit über die Massenmedien hinaus beobachten.

Im Programm des ODOK 2010 wird von Informationskompetenz für alle gesprochen, aber in Anbetracht dieser Umwelt stellt sich die Frage was »offener« Wissenszugang bedeutet. Recherchieren und Informieren gehören zum täglichen Leben vieler BürgerInnen, nur was sind Konsequenzen für eine Informationsgesellschaft, wenn Botschaften nicht verstanden oder gar abgelehnt werden?

Zur Beantwortung dieser Frage wurde 2009 den Recherche- und Informationsgewohnheiten der 20-29-jährigen OberösterreicherInnen mit formal hohem Ausbildungsniveau in einer quantitativen Studie (n=256) nachgegangen, die mit 12 vertiefenden qualitativen Interviews ergänzt wurde.

Kurzbiographie von Dimitri Prandner

Hat an der JKU Soziologie studiert und im Rahmen seiner Diplomarbeit die Wahrnehmung der österreichischen Bevölkerung über den Zusammenhang von öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Staat nach systemtheoretischen Kriterien analysiert. Er ist seit 2008 als Studienassistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der JKU tätig.

Zurück