Gerald Leitner
Ort: Saal 1a
Zeit: Freitag, 18.9.2009, 10:00-10:30
Der Büchereiverband Österreichs (BVÖ) legt ein Konzept vor, um das Potential der Öffentlichen Bibliotheken – der größten außerschulischen Bildungseinrichtung – für die Erreichung der bildungs- und kulturpolitischen Ziele optimal zu nutzen. Vorgeschlagen werden Maßnahmen, die die Weiterentwicklung der Öffentlichen Bibliotheken in Österreich zum Ziel haben, Innovation anregen und die Bibliotheksträger unterstützen.
Nicht alle Gemeinden und Städte bieten in Österreich ihren Bürgerinnen und Bürgern die gleichen Möglichkeiten und Chancen. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern sichert in Österreich kein Bibliotheksgesetz die Existenz der Öffentlichen Bibliotheken. Die Errichtung und der Betrieb von Öffentlichen Bibliotheken sind freiwillige Leistungen ihrer Träger, die hierfür kaum Unterstützung erhalten. Standards für Räumlichkeiten, Ausstattung und Personaleinsatz sind gesetzlich nicht festgelegt. Dementsprechend unterschiedlich sind die Öffentlichen Bibliotheken in Österreich ausgestattet, was zu mangelnder Versorgung mit bibliothekarischen Angeboten führt und letztlich in massiver Chancenungleichheit im Zugang zu Literatur, Information und Bildung in Österreich mündet.
Es fehlt eine abgestimmte nationale Strategie für Öffentliche Bibliotheken in Österreich. Der BVÖ legt ein Konzept vor, das strukturverbessernde Maßnahmen vorschlägt und einen Beitrag zur Aktivierung eines nationalen Diskussionsprozesses leisten will.
Gerald Leitner, Studium der Germanistik und Geschichte / Lehramt an der Universität Wien, anschließend Bibliotheksprüfung. Ab 1979 freier Mitarbeiter von Tages- und Kulturzeitschriften, ab 1990 Pädagogischer Mitarbeiter im Büchereiverband Österreichs, Leiter der Redaktion der »Neuen Wiener Bücherbriefe«. 1992 bis 1998 Leiter des Pädagogischen Referats im BVÖ, 1997 bis 2003 Lektor an der FHS Informationsberufe in Eisenstadt.