30. Österreichischer Bibliothekartag: The Ne(x)t Generation – das Angebot der Bibliotheken

Christof Niemann

Intelligenz im Chaos: Collaborative Tagging als neue Form der Sacherschließung

Ort: Saal 3
Zeit: Donnerstag, 17.9.2009, 14:30-15:00

Abstract

(Social-)Tagging-Systeme, die sich für das Wissensmanagement rapide wachsender Informationsmengen zunehmend durchsetzen, sind ein ambivalentes Phänomen. Sie bieten Kundennähe und entfalten ein beachtliches kreatives Potenzial. Sie erzeugen aber auch große Mengen völlig unkontrollierter Meta-Informationen. Aus Sicht gepflegter Vokabularien, wie sie sich etwa in Thesauri finden, handelt es sich bei völlig frei vergebenen Nutzerschlagwörtern (den »Tags«) deshalb um »chaotische« Sacherschließung. Andererseits ist auch die These einer »Schwarmintelligenz«, die in diesem Chaos wertvolles Wissen als Gemeinschaftsprodukt erzeugt, nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist also: Wie lassen sich aus Tagging-Daten Meta-Informationen generieren, die nach Qualität und Ordnung wissenschaftlichen Standards entsprechen – nicht zuletzt zur Optimierung eines kontrollierten Vokabulars? Der Vortrag stellt Methoden und Ergebnisse zur Lösung dieser Frage vor, die in zwei Projekten der Universität Mannheim erarbeitet wurden.

Kurzbiographie von Christof Niemann

Studium der Soziologie, Psychologie und der Politischen Wissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Salamanca. Seit Oktober 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter für das DFG-Forschungsprojekt »Collaborative Tagging als neuer Service von Hochschulbibliotheken« an der Universitätsbibliothek Mannheim sowie Promotion am Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Mannheim zum Thema Wissenschaftsrezeption und neue Methoden der Medienanalyse.

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