Marianne Jobst-Rieder
Ort: Saal 2
Zeit: Donnerstag, 17.9.2009, 15:30-16:00
Seit März 2009 läuft in der ÖNB ein auf vier Jahre geplantes Digitalisierungsprojekt: der Gesamtbestand von über 100.000 Plakaten wird katalogisiert, gescannt und online gestellt.
Es handelt sich dabei um die Pflichtexemplare ab 1918 mit den thematischen Schwerpunkten Politik und Kultur, aber auch um zahlreiche wertvolle Sondersammlungen, Schenkungen und Ankäufe.
Das Projekt baut auf umfangreichen Vorleistungen auf, da schon 1995 begonnen wurde, Plakate in einer Bilddatenbank zu erfassen. Mit Drittmittelprojekten erfolgte die Bearbeitung der wertvollen Sammlung Gregor (3.000 internationale Filmplakate von 1910–1955), der Plakate aus der Pflichtablieferung von 1918–1954 und der Neuerwerbungen. Sonderbestände, wie das Plakatarchiv des »Bundes Österreichischer Gebrauchsgraphiker« und hochwertige Nachlässe sind ebenfalls erschlossen. Umfangreiche Informationen zum Plakat, Künstlerbiographien, Werkstattdokumente mit der Geschichte der Werbeateliers und Druckereien und die Beschreibung des Plakatanlasses liefern Material zur Geschichte des österreichischen Graphikdesigns. Derzeit sind mehr als 30.000 Plakate in einer Bilddatenbank über den »Bildindex« von Bildarchiv Foto Marburg im Internet recherchierbar.
Der Vortrag informiert über den Projektplan, die Digitalisierung durch eine Fremdfirma, die Katalogisierung (Regelwerk ist das für Museen entwickelte MIDAS), die Bilddatenbank, den OPAC und Portale, in denen die Daten zusätzlich angeboten werden.
Leiterin der Flugblätter-, Plakate- und Exlibris-Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek seit 1990, Bibliothekarin an der ÖNB seit 1978, Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Wien 1969–1975.