30. Österreichischer Bibliothekartag: The Ne(x)t Generation – das Angebot der Bibliotheken

Alrun Benedikter

»9 Kisten mit wertvollen Zimelien...« Submission und Begehrlichkeiten: Die Öffentliche Studienbibliothek Klagenfurt zwischen 1933 und 1950 mit Fokussierung der Provenienzforschung

Ort: Saal 3
Zeit: Mittwoch, 16.9.2009, 10:00-10:15

Abstract

Den Ausgangspunkt der konzipierten Arbeit bildet die quellengestützte Mutmaßung, seitens der unmittelbaren Vorgängerinstitution der heutigen Universitätsbibliothek Klagenfurt, der »Öffentlichen Studienbibliothek Klagenfurt«, könnten in der Zeit des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegsjahre Bücher in den Bestand Eingang gefunden haben, deren Herkunft, Erwerbungsmodalitäten und Besitzstand auf der Ebene heutigen Geschichtsverständnisses und Rechtsbewusstseins notwendig überprüft werden sollten.

Der Fokus der Untersuchung richtet sich auf zwei Provenienzen im Besonderen: zum einen gilt die Nachforschung Büchern jüdischer Vorbesitzer, welche zwischen 1930 und 1945 ihren Eigentümern im Zuge einer Emigration durch Zwangsverkauf abgepresst oder mit der »Arisierung« jüdischer Vermögenswerte und der staatlichen Konfiskation der Besitztümer von Deportationsopfern schlechtweg geraubt worden waren, zum anderen soll nach Schriftgut aus requiriertem Kircheneigentum gesucht werden, das im Rahmen des sogenannten »Klostersturms«, – der Stifts- und Klosterauflösung 1940/41, einer großangelegten Enteignungsaktion Heinrich Himmlers zur Machtkumulierung und Mittelbeschaffung –, dem NS-Raub-Umschlagsgut hinzugefügt wurde.

Kurzbiographie von Alrun Benedikter

Jahrgang 1962. Studium der Germanistik und Philosophie in Klagenfurt. Doktorat Germanistik. Später Zweitstudium Geschichte. Derzeit Dissertation im Rahmen der Zeitgeschichte zum Thema Provenienzforschung. An der AAUK seit 1997; seit 2004 an der UB, Bereich Katalogisierung.

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