Erwin Schrödinger

Geboren: 12. August 1887 in Wien
Gestorben: 4. Jänner 1961 in Wien
Eltern: Rudolf Schrödinger, Georgine Schrödinger geb. Bauer
Ehepartnerin: Annemarie Bertel

Erwin Schrödinger Erwin Schrödinger wurde 1887 als einziges Kind von Rudolf und Georgine Schrödinger geboren. Von seinem naturwissenschaftlich interessierten Vater gefördert, studierte er Physik und habilitierte sich als Privatdozent an der Universität Wien.

Da es nach dem Krieg dort keine geeignete Stelle mehr für ihn gab, verließ er nach seiner Verehelichung mit Annemarie Bertel Österreich und besetzte in kurzer Folge Positionen in Jena, Stuttgart und Breslau. 1922 verpflichtete er sich an die Universität Zürich, wo er in einer Reihe von Veröffentlichungen unter dem Titel »Quantisierung als Eigenwertproblem« zur Beschreibung von atomaren Vorgängen die Wellenmechnik begründete – eine Leistung, für die er 1933 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Schrödinger gefällt das nicht Mit der weiteren Entwicklung der Quantenmechanik zeigte er sich jedoch bald unzufrieden; insbesondere die sogenannte »Kopenhagener Interpretation« der Wellenfunktion als Wahrscheinlichkeitsverteilung lehnte er ab.

Um zu zeigen, dass diese statistische Sichtweise zu absurden Ergebnissen führt, erfand er ein Gedankenexperiment, das unter der Bezeichnung »Schrödingers Katze« Eingang in die Populärkultur gefunden hat. Das von den Kopenhagenern geforderte statistische Gemisch von möglichen physikalischen Zuständen ironisierte er mit den Worten: »Die halbe lebende und die halbe tote Katze sind durch den ganzen Kasten verschmiert.« – Die Mehrheit der Physiker konnte er damit jedoch nicht überzeugen, die Kopenhagener Interpretation hat sich bis heute durchgesetzt.

Das Dublin Institute for Advanced Studies (DIAS) Weitere Wirkungsstätten in Schrödingers Leben waren Berlin (1927-1933), Oxford (1933-1936), Graz (1936-1938) und schließlich Dublin (1939-1956). Hier interessierte er sich vorwiegend für vereinheitlichte Feldtheorien – ein Thema, zu dem er in regelmäßigem Briefkontakt mit seinem Freund Albert Einstein stand – und unternahm mit seiner populärwissenschaftlichen Schrift »Was ist Leben?« (erschienen 1944) den Versuch, Fragen der Biologie mit den Methoden der Physik zu analysieren.

Seine Idee vom »genetischen Code« beeinflusste die Genetik nachhaltig und inspirierte u.a. auch die Entdecker der Molekularstruktur der DNS, Francis Crick und James Watson, der in seinen Memoiren berichtet: »Nachdem ich Schrödingers Buch gelesen hatte, war ich gefesselt von der Idee, das Geheimnis der Gene zu entschlüsseln.«

1956 erfolgte die Rückkehr nach Österreich, wo Schrödinger noch zwei Jahre lang Vorlesungen an der Universität Wien hielt. Er starb 1961 in Wien und wurde in Alpbach, das ihm während der letzten Jahre als Sommerresidenz gedient hatte, begraben.

Familie Schrödinger im Jahr 1888  Erwin Schrödinger als Kleinkind  Erwin Schrödinger in ländlicher Tracht (1892)  Georgine Schrödinger mit ihrem Sohn Erwin  Erwin Schrödinger (1905) 
Erwin Schrödinger (1904)  Erwin und Georgine Schrödinger (1904)  Erwin Schrödinger im Audimax