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Fachreferententagung Wirtschaftswissenschaften 2010

Die Spielzeuge des Managements: Evaluationen, Rankings, Benchmarks...

Universität Wien

Martin Kocher

Die Vermessung der VWL-Welt: Nabelschau oder sinnvolles Steuerungselement?

Ort: Universitätsbibliothek Wien, kleiner Lesesaal
Zeit: Donnerstag, 9.9.2010, 09:45-10:45

Abstract

Evaluationen und Rankings werden auch im Bereich der Volkswirtschaftslehre immer wichtiger. Neben den traditionellen Methoden zur Beurteilung des Forschungsoutputs von Personen und Institutionen (peer review) gewinnen vergleichende Rankings an Bedeutung. Der Vortrag stellt die Methoden, die dabei in der Volkswirtschaftslehre verwendet werden, kurz vor und gibt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in den letzten zehn bis zwanzig Jahren, ausgehend von Vergleichsrankings in den USA, über eine Initiative der European Economic Association bis hin zum öffentlich beachteten und diskutierten Ökonomenranking des Handelsblatts.

Im Zentrum des Interesses steht dabei die Abwägung der Vor- und Nachteile von Evaluationen und Rankings, die von Teilen der Profession enthusiastisch begrüßt, von Anderen unter dem Begriff Evaluationitis gegeißelt werden. Insbesondere wird dabei auf folgende Bereiche eingegangen: die gewünschte Anreizwirkung von Evaluationen und Rankings und die »Nebenwirkungen«, die Frage der Verwendbarkeit der Ergebnisse für Managementaufgaben in der Wissenschaft, die Stabilität der Ergebnisse hinsichtlich verschiedener Methoden, die Bewertungskriterien zur Qualitätseinschätzung von wissenschaftlichen Zeitschriften in der Volkswirtschaftslehre und die Veränderung des Arbeitsmarktes für Volkswirte als Folge der Verwendung von szientometrischen und bibliometrischen Methoden zur Evaluation.

Im Vortrag werden auch die persönlichen Erfahrungen des Vortragenden mit der Erstellung von Evaluationen und Rankings eine Rolle spielen. Schließlich erfolgen ein Ausblick auf die Zukunft von Evaluationen und Rankings in der Profession und ein Vergleich mit anderen Wissenschaftsdisziplinen.

Kurzbiographie von Martin Kocher

Martin Kocher ist Chair of Behavioral and Experimental Economics an der University of East Anglia (Norwich). Nach dem Doktorat, 2002 an der Universität Innsbruck, folgten Mitarbeiterstellen und Professuren an der Universität Innsbruck, der Universität von Amsterdam und der Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Verhaltensökonomie und der experimentellen Wirtschaftsforschung. Zudem publiziert er regelmäßig zum Thema Sportökonomie und zur Evaluation von Forschung in den Wirtschaftswissenschaften.

Martin Kocher ist Research Fellow des National Centre for Econometric Research (Australien), Mitglied des wissenschaftlichen Kuratoriums des Europäischen Forum Alpbach und Mitglied des Herausgeberbeirats des Journal of Economic Psychology.

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