Ferdinand Cap, |
Franz Ferdinand Cap wurde am 25. Juni 1924 in Payerbach, Niederösterreich, geboren. Seine Eltern waren Dr. jur. Franz Cap und Marianne Cap. geb. Grill. Nach Besuch der Volksschule in Wien XIII musste er auf Wunsch des Vaters das humanistische Gymnasium mit Latein und Griechisch in der Hietzinger Fichtnergasse besuchen, obwohl er lieber in eine Realschule gegangen wäre. |
Ferdinand Cap, |
Bundespräsident Waldheim |
1942 bis 1945 studierte Cap als Werkstudent (Übersetzer) an der Universität Wien Mathematik, Physik und Chemie. 1943 wurde er zum Militärdienst in die Rossauer Kaserne eingezogen und arbeitete in der Freizeit an Übungsarbeiten für theoretische Physik. Wegen seiner guten Studienleistungen wurde Cap auf Fürsprache von Erwin Fues vom Militärdienst befreit und schon während des Studiums 1944 als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Theoretische Physik angestellt. Das Studium konnte Cap "sub auspiciis praesidentis" abschließen. Da es zur damaligen Zeit keine sub auspiciis-Ehrung gab, wurde Cap nachträglich im Jahr 1989 gemeinsam mit seinem Sohn Clemens sub auspiciis praesidentis promoviert. |
Brief von Schrödinger
Internationaler |
Cap als Experte zur |
Als nach dem Krieg Erwin Fues die Universität verlassen musste und Hans Thirring wieder die Leitung des Institutes für theoretische Physik übernahm, wurde Cap bis 1949 Assistent bei Thirring. Thirring förderte Cap sehr, unter anderem, weil dieser sich zusammen mit dem damaligen Leiter der Bibliothek, Robert Chorherr, bei der Rettung der Zentralbibliothek, die von den Nazis nach Deutschland verlegt werden sollte, verdient gemacht hatte. Thirring verschaffte Cap im Jahre 1948 eine Stelle als Gastforscher an der ETH Zürich. 1949 erkrankte Professor Arthur March vom Institut für theoretische Physik in Innsbruck schwer. Hans Thirring vermittelte Cap eine Stelle als Vertreter von Prof. March. Cap habilitierte sich in theoretischer und technischer Physik und wurde nach dem Tod von March im Jahre 1958 ao. Professor und 1960 Ordinarius für theoretische Physik an der Universität Innsbruck. 1954 bekam Cap seinen ersten bezahlten Forschungsauftrag der amerikanischen Regierung auf dem Gebiet der Kernkräfte. Im Auftrag der NASA berechnete Cap 1957 gemeinsam mit dem Innsbrucker Mathematiker Gröbner mit dessen neuen Methoden für die Raumfahrt Bahnen zum Mond. Von der Regierung wurde Cap in den Jahren 1966 bis 1975 als österreichischer Vertreter in den wissenschaftlichen Weltraumausschuss der Vereinten Nationen entsandt. |
Instabilitätenkongress |
Seit 1958 ist Caps Hauptforschungsgebiet die Plasma- und Energiephysik. Zweimal organisierte er in Innsbruck internationale Kongresse über Plasmaphysik. Über dieses Spezialgebiet verfasste Cap auch mehrere Lehrbücher:
Aus der von Cap begründeten Innsbrucker Schule der Plasma- und Energiephysik gingen mehrere derzeit in Deutschland und in den USA als Hochschulprofessoren tätige Schüler hervor. |
Foreign Service, Zusage
Erster |
Library of Congress, |
Siebzehn Jahre hindurch, 1963 bis 1981, gelingt es Cap, Forschungsaufträge von der amerikanischen Regierung auf dem Gebiet der Plasma- und Energiephysik im Wert von einigen Millionen Dollar zu erhalten und er schafft so den Beweis, dass man mit guter wissenschaftlicher Forschung auch in Österreich viel Geld erarbeiten kann. Auch der FWF förderte den Forschungsschwerpunkt Plasmaphysik über zehn Jahre lang. Zwischen 1957 und 1973 leitete Cap für die Kongressbibliothek Washington und für mehrere deutsche und amerikanische wissenschaftliche Verlage ein wissenschaftliches Übersetzungs- und Abstracting-Programm, bei dem zeitweilig bis zu 80 wissenschaftliche MitarbeiterInnen beschäftigt waren. Die US-Subventionen und viele ausländische Kontakte ermöglichten es Cap, zahlreichen Studierenden Dissertationsstipendien zu gewähren und auch viele seiner Schüler an ausländischen Universitäten unterzubringen. |
1974: Nobelpreisträger
Österreichischer Delegierter |
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Cap publizierte insgesamt über 400 wissenschaftliche Arbeiten in einschlägigen Zeitschriften und ist Inhaber von mehr als 60 internationalen Patenten, u.a. für einen Atomschutzanzug, ein Gerät zur Umwandlung mechanischer in elektrische Energie (parametrischer Generator) und ein Atomstrahlenmessgerät. Insgesamt 16 Mal wurde Cap an ausländische Universitäten berufen, lehnte aber alle Berufungen ab und blieb der Universität Innsbruck treu. Er nahm jedoch öfter kurze Gastprofessuren an und lehrte u.a. in Deutschland, in der Sowjetunion, in Japan, in Indien, in Südafrika, Italien, Bulgarien, Rumänien USA, Belgien, Frankreich, Norwegen und Polen. Cap wurde international mehrfach geehrt, so als Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften von Rajastan und als Mitglied der International Academy of Astronautics. Von der sowjetischen Akademie der Wissenschaften erhielt er deren Rutherford-Medaille "Ehre dem wissenschaftlichen Lehrer und Forscher". |
Mathematica |
Ein Ende der Religionen |
Ferdinand Cap ist zwar seit 1988 emeritiert, aber nach wie vor nicht im Ruhestand. Im Jahre 2003 erschienen zwei Bücher von Cap, welche die ganze Bandbreite seiner Interessen widerspiegeln:
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