Praterstraße um 1934 |
Alfred Bader 1937 |
Alfred Bader wurde am 28. April 1924 in Wien geboren. Sein Vater, der zwei Wochen nach seiner Geburt verstarb, stammte aus Mähren, seine Mutter Elisabeth aus Ungarn. Nach dem Tod des Vaters wurde er von seiner Tante Gisela adoptiert. |
Portrait von Bader im |
Schule im Internierungslager, |
1938 stellte England für jüdische Kinder vom
Kontinent 10.000 Visa zur Verfügung. Bader konnte/musste/durfte als 16-jähriger
in einem Kindertransport emigrieren. Er sollte die meisten seiner Familienangehörigen
nie wieder sehen. Seine Tante Gisela wurde in Theresienstadt ermordet, seine
Mutter starb 1948 an den Folgen eines Schlaganfalles. |
Studienabschluss an der |
Erstes PhD-Problem an der |
1945 bekam Bader in den USA einen Studienplatz
für das Fach Chemie-Ingenieurwesen an der Queen's University in Kingston,
Ontario. |
Kodak-Werbung |
Aldrichs Antwort auf |
1951 gründete Bader zusammen mit
seinem Freund Jack N. Eisendrath und einem Startkapital von 250 Dollar
die Firma Aldrich Chemical Company, um Forschungschemikalien in kleinen
Mengen zu produzieren und zu verkaufen. Bader schaffte es,
die Produktpalette der Firma Aldrich, die 1952 noch 12
Produkte im Angebot hatte, bis 1975 durch den Zusammenschluss mit der Biochemikalienfirma
Sigma auf 30.000 Chemikalien ansteigen zu lassen.
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Abschied von |
Bader der |
Neben seinen Tätigkeiten als Chemiker und Geschäftsmann hat sich Bader zeit seines Lebens auch immer für Kunst und Kunstgeschichte interessiert und eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen von Arbeiten Holländischer Meister aus dem 17. Jahrhundert zusammengetragen. Er versand es auch immer wieder, außergewöhnliche Kunstwerke an Museen – die derartige Summen nicht auf einmal auslegen konnten – weiterzugeben. |
Isabell und Alfred Bader vor |
Bader ist Initiator von vielen Preisen und Stipendien
für seine beiden Hauptinteressen Chemie und Kunst. Die Royal Society of
Chemistry vergibt einen Alfred Bader- und einen Josef Loschmidt-Preis. |
Ehrendoktorat der Glasgow |
Bader wurde vielfach ausgezeichnet und geehrt. Er erhielt unter anderem 9 Ehrendoktorate von Universitäten in den USA, Schottland und Tschechien. Die American Chemical Society zeichnete ihn 1998 als "One of the Top 75 Distinguished Contributors to the chemical Enterprise in the Last 75 Years" aus. |
Mit Robert W. Rosner |
Joseph Loschmidt |
Die großzügige finanzielle Unterstützung von
Isabel und Dr. Alfred Bader ermöglicht es der ÖAW, den Ignaz L. Lieben-Preis
zu reaktivieren und heuer zum ersten Mal neu auszuschreiben. Der älteste
Preis der ÖAW, 1863 gestiftet, musste 1937 wegen Verfolgung der Stifterfamilie
Lieben eingestellt werden. Der Preis soll auf Wunsch der Stifter an junge
WissenschaftlerInnen aus Bosnien-Herzigowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien,
Tschechien, Ungarn und Österreich für herausragende Arbeiten auf den Gebieten
der Molekularbiologie, Chemie und Physik verliehen werden. |